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Freibadfreund

Das Holz kratzte. Ganz fürchterlich. Aber es war warm und ich hatte eine kurze Hose angezogen. So langsam wurde es Abend. Und wir saßen nun auf den selbstgebastelten Holztischen. Wir. Ein paar Mädels. Pfadfindersommerlager anno dazumal, ich weiß das Jahr nicht mehr. Wieso ich nun da saß, weiß ich auch nicht mehr. Beziehungsweise, wie es dazu kam.
Aber das Holz kratzte. Und vor mir standst Du und ein paar Deiner Kumpanen und irgendwie war es so weit gekommen, dass Du Dir eine aussuchen wolltest. Eine von uns. Weil miteinander gehen. Und so. Wieso weiß ich nicht mehr. Zumindest hatten wir, die wir da saßen, uns bereit erklärt mitzumachen. Neben mir saß meine Freundin, ganz hibbelig und im Nachhinein erfuhr ich, dass sie ziemlich in Dich verknallt war.
„Und wer ist es?“ fragte Dein Kumpel. „Entweder sie oder sie.“ hast Du entgegnet und dabei mit Deinem Zeigefinger auf eine Freundin und mich gezeigt. „Na wer nun?“ war die ungeduldige Antwort, schließlich ging es hier ja um was wichtiges.
„Hmm, dann will ich mit Lena gehen.“
Das Holz piekste. Die nicht anwesenden Grillen hätten mit Freude gezirpt…in den folgenden Sekunden. Alle schwiegen.
„Lena, willst Du mit ihm gehen?“ sagte der Kumpel dann.
Hmm, is doch ganz cool die x und die y hatten auch schon nen Freund und in der Bravo stand ja und überhaupt ich kenn das nicht und einfach mal ausprobieren wieso nicht er sieht ja ganz gut aus und nett war er in den zwei Sekunden in denen wir was miteinander zu tun hatten auch und eigentlich ist er ganz süß.
„Ja.“ sagte ich.
Daraufhin begaben uns zu zweit in das Jungenszelt und tauschten unsere Adressen und Telefonnummern aus. Im Nachhinein erfuhr ich, dass meine Freundin neben dem Zelt stand und lauschte. Und seine Kumpels auch. Nach dem Adressen tauschen redeten wir noch kurz und gingen dann zurück zu den anderen. Die restlichen Tage des Sommerlagers verbrachten wir damit, einmal bei einer Nachtwanderung ganz kurz Händchen zu halten.
Dann war das Lager zu Ende. Und ich hatte einen Freund. Zum ersten Mal. Wir telefonierten einmal ganz kurz und gingen dann zusammen ins Freibad. Mit Deinen drei kleineren Brüdern. Und küssten uns ganz heimlich einmal, als sie alle zur Rutsche gegangen waren. Ganz kurz berührten sich die Lippen und wir beide waren sofort ziemlich rot angelaufen. Kauften uns dann zusammen eine Portion Pommes. Cremten uns aber jeder selber ein. Danach trafen wir uns noch zweimal im Freibad und dann war es aus, irgendwie. Wir haben einfach keinen Kontakt mehr gehabt. Einmal Händchen halten, einmal küssen. Und Sonnencreme, schmierige Freibadpommes. Damals, im Sommer.
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:)

„Lena – rockt weil sie meinen Musikhorizont erweitert, genauso geekig ist wie ich und im Gegensatz zu mir Fussball in Worte fassen kann.“
Danke. Hula!
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useless fact #1892

Was ich übrigens auch ganz hervorragend kann, ist eine angezündete Kippe in den Mundwinkel stecken und sie ohne Abzusetzen rauchen. Mach ich aber eigentlich nie und sieht auch nicht so cool aus, wie bei Till Schweiger in „Knockin‘ on heaven’s door“. Aber nach dem Film musste das damals einfach gelernt werden, keine Ahnung mehr wieso. Das gab ne ganz schöne Rumheulerei, bis ich es raus hatte, wie der Rauch nicht mehr gen Augen zieht. Vielleicht sähe das cooler aus, wenn ich das in einem Mercedes 230 SL-Cabrio in babyblau probieren würde?

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Eine Stunde Stuttgart

Warten auf den Anschlußzug. Endlich mal wieder ein Buch zu Ende gelesen. “Die Vermessung der Welt” von Daniel Kehlmann. Großartig, humorvoll und schön leicht geschrieben. “Bonpland stellte fest, daß er eigentlich aus drei Personen bestand: Einem, der ging, einem, der dem Gehenden zusah, und einem, der alles unablässig in einer niemandem verständlichen Sprache kommentierte.” Ja.
Nebenan schwäbisch schimpfende Mutter. Nein.
Die Raucherzone ist direkt neben einer Parfümerie. Ich ärgere mich, dass ich sie einhalte und puste den Rauch absichtlich in die andere Richtung.
Überall Tauben. Laufen die einem eigentlich absichtlich immer vor die Füße?
Irgendwie freue ich mich, Papier und Stift mitgenommen zu haben, um meine Gedanken wenigstens zu Papier bringen zu können, bevor ich sie vergesse, denn mobloggen kann ich ja nicht. Bloggen macht süchtig danach, Gedanken irgendwie festzuhalten. Ob das gut ist? Naja, Tagebücher gibt es ja schon etwas länger.
Kaufe einen Cappuccino-to-go und ärgere mich, dass der Plastikbecher nur halb gefüllt ist. Schwaben… ;)
Der Zug fährt ein…
Hula :)

edit: Ziel der Reise übrigens: Bayreuth.